Diesmal ein Beitrag, der relativ wenig mit Essen zu tun hat, aber dafür wohl umso interessanter ist.
Vor einigen Wochen hatte ich Werbung von einem Lieferservice in meinem Briefkasten.
Normalerweise schmeisse ich die Dinger immer direkt weg, da ich dort ja eh nichts bestellen kann.
Da aber auf meiner Arbeit öfters mal Essen bestellt wird, habe ich die Heftchen in letzter Zeit doch aufbewahrt.
Beim Durchblättern eines dieser Heftchens von einem lokalen Lieferservice ist mir dann ein Bild ins Auge gestochen, welches mir irgendwie bekannt vor kam.

Bei genauer Betrachtung findet man auf diesem Prospekt genau dieses Bild hier von meiner veganen Lasagne Bolognese, welche mittlerweile schon 3 Jahre alt ist:

Mir sind fast die Augen rausgekullert!
MEINE LASAGNE IN DIESEM PROSPEKT?????
Das lustige daran ist, dass dieser Lieferservice zu 99,9% unvegane Sachen anbietet.
Ausserdem wurde offenbar nicht erkannt, dass es sich um keine originale Lasagne Bolognese handelt (es ist nicht mal veganer Käse drauf), was aber wohl nur für veganes Essen spricht und mich schon recht erfreut!
Noch während meines überraschten Entsetzens wurde ich darauf hingewiesen, dass meine Lasagne bei der Google Bildersuche doch sehr weit oben zu finden ist.
Daraufhin habe ich so gut wie alle Gerichte, die es hier in meinem Blog zu finden gibt, dort eingegeben und siehe da: Selbst bei eher profanen Dingen wie „Mayonnaise“ bin ich oben dabei.
Aber auch bei typisch unveganen Sachen wie „Jägerschnitzel mit Pommes“ oder „Pita Gyros“ sind meine Bilder ganz vorn.
Wow, wie konnte so etwas passieren? Ist ja jetzt auch nicht so, als wäre mein Blog der oberbeliebteste vegane Blog im ganzen Internetz, zumal ich ja auch gerade eine einjährige Schaffenspause hinter mir habe.
Ich habe dann erst einmal überlegt, was jetzt zu tun ist.
Einige meinten, ich solle mich geehrt fühlen und es darauf beruhen lassen. Andere hatten die gleiche Idee wie ich, nämlich diesen Urheberrechtsverstoß anzumerken und eine Nutzungsgebühr zu fordern.
Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen und habe auch keine richtig konkreten Hinweise auf eine angemessene Nutzungsgebühr. Bei anderen Fällen, wie der berühmten omnivoren Rezepteseite, die wohl primär vom Abmahnen lebt, wurden schon mal 500€ ohne Anwaltsgebühr verlangt. Andererseits scheint eine Gebühr von 2 bis 200€ eher angemessen.
Mal schauen, für was ich mich demnächst entscheiden werde und ob ich überhaupt noch abmahnen werde.
Der Punkt, dass ich mich doch geehrt fühlen soll ist eigentlich kein allzu abwegiger.
Wessen Bilder werden schon als Appetitanreger in so einem Heftchen abgedruckt?
Geehrt fühle ich mich auch, klar!
Mein Problem ist aber irgendwie, dass dieser Laden, wie gesagt, als einziges mögliches veganes Produkt einen kleinen Salat anbietet. Eventuell hat man noch mit Nudeln oder Pizza ohne Käse Glück, aber leider ist mein Optimismus nach gehäuftem Nachfragen bei anderen Lieferdiensten so ziemlich im Keller. Immer Nudeln mit Ei und Pizzateig mit Ei oder Milch (was im Grunde ja beides ziemlich unsinnig ist).
Wieso sollte ich also mit meinem Bild, welches in kaum einer Weise den Produkten entspricht, die dort angeboten werden, Werbung für einen omnivoren Lieferdienst machen?
Wäre ich vorher gefragt worden, hätte ich wahrscheinlich genau deswegen nicht zugesagt.
Die Überlegungen gehen also hin und her und mich würde natürlich interessieren, wie ihr anderen das so seht (kommentieren, kommentieren 🙂 ).
Das lustige: Während ich also überlege und überlege und natürlich auch ganz viel anderen Krempel mache, weswegen ich auch in dem Fall noch nicht in irgendeiner Weise gehandelt habe, schickt mir ein Bekannter einen Link.

Zuerst hab ich gar nicht gecheckt, was ich damit soll.
Bis mir dann aufgefallen ist, dass man verdammt nochmal die Mehlabdrücke meiner Pranken in diesem anderen Lieferdienstprospekt sehen kann!

Ich will nicht wissen, auf wie vielen Lieferprospekten meine Bilder noch drauf sind…..
Ich muss ja nicht erwähnen, dass es dort nur Kräuterbutter anstatt Margarine gibt und die restlichen Gerichte, die nicht im Scan sind, schätzungsweise auch zu 0% vegan sind.
Ich würde abschliessend behaupten, dass ich mir meinen neuen Bloguntertitel „Der am meisten an Bildern für Lieferdienstprospekte beklaute vegane Blog im Internetz!“ wohl redlich verdient habe.
Ich wusste nicht mal, dass meine Bilder so gut sind, dass irgendwer in Betracht zieht, sie für sowas zu verwenden. Mit dem Lasagne Bolognese Bild war ich auch immer recht unzufrieden und es gibt im Internet selbst von Profis bedeutend schönere Bilder für umsonst.
Aber hey, die ersten Google Bildersuche Einträge zu verwenden, ist ja viel erträglicher.
Nur blöd, wenn genau die Lieferdienste relativ im Einzugsgebiet der Köchin und Fotografin liegen 😉
Zum Schluss dann noch ein überraschender Aufruf:
Sollte jemand in einem Lieferprospekt oder auch direkt in einem Imbiss Bilder von meinem Blog sehen, bitte einscannen/fotografieren und mir schicken!
Ich hab schon überlegt einen Finderlohn auszuschreiben.
Alternativ kann ich ja alle Leute, die zu meinem Nutzungsgebühreinkommen beitragen, zu einem selbstgekochten 3-Gänge-Menu einladen 😉
Kommentare